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Die Baumeister

Jakob und Sophie Remmers

Das vierte Kind von Eilert und Anni Remmers, Jakob, wurde 1904 geboren. Jakob übernahm 1938 mit seiner Frau Sophie das Geschäft von den Eltern. 37 Jahre lang hatten die Gründer des Café Remmers’ gewirkt. Die Zeiten änderten sich: Der Neue Weg wurde umbenannt, das Café in der Hindenburgstraße zu finden.
Da die Übernahme des Cafés mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges zusammenfiel, konnten zunächst kaum Veränderungen vorgenommen werden. Viele Wünsche mussten zurückstehen. Fünf Jahre nach dem Krieg, 1950, nahmen Jakob und Sophie Remmers dann all das in Angriff, was sie bereits zu Beginn geplant hatten: Bis auf zwei Grundmauern wurden in zwei Bauabschnitten die Betriebsräume abgetragen. Für die nachfolgenden Generationen steht heute fest: Jakob und Sophie waren die Baumeister.
Fünf Jahre lang dauerten die Arbeiten. Als diese 1955, pünktlich zur 700-Jahr-Feier der Stadt Norden, abgeschlossen wurden, war es mehr ein Neu-, denn ein Umbau. Zur Wiedereröffnung am 16. Juni 1955 waren
Bürgermeister Dr. Schöneberg, Behördenvertreter und
viele weitere Gäste geladen.
Der Ostfriesische Kurier schrieb damals: „Wirklich
gereichen die anheimelnden, hinter der schmalen Fassade kaum so geräumig vermuteten Gaststuben unserer Stadt zur Ehre.“

Dann kam der Alkohol...
Die Eheleute Jakob und Sophie Remmers hatten vier Kinder, die Töchter Helga und Hanna, die Söhne Ernst und Eilert.
Während die Söhne selbstverständlich eine Ausbildung zum Konditor machten, halfen Helga und Hanna im Café.
Für Jakob und Sophie gehörten Öffnungszeiten ihres Cafés bis 23.00 Uhr zur Selbstverständlichkeit. Schließlich hatte noch nicht jeder einen Fernseher! Vielleicht lag es aber auch daran, dass 1950 der Bäckermeister Remmers eine „Erlaubnisurkunde“ für das Ausschenken von Wein und Likör bekam.
Wobei: „Der Inhaber dieser Erlaubnis ist verpflichtet, auch nichtgeistige Getränke bereit zu halten“, schrieb der Landrat in die Urkunde.


Eilert, Helga, Hanna und Ernst


Der Umbau hat begonnen!
 

 

Siegfried Beyer

„Wird über das Café Remmers geschrieben, dann darf ein Name selbstverständlich nicht fehlen: Siegfried Beyer. Viele Angestellte blieben lange bei der Familie Remmers. Doch Siegfried Beyer brach alle Rekorde. Genau am 27. Mai 1954 betrat er zum ersten Mal das Café. „Als ich Tante Hanne hinter dem Tresen gesehen habe, habe ich gedacht: Hier kannst du bleiben. Hier passiert dir nichts!“ Aus diesem Gedanken wurden Jahrzehnte und drei Generationen Remmers: Siegfried Beyer arbeitete bis zum 5. Januar 1998 im Produktionsbereich, lernte den Beruf des Konditors und machte seinen Meister.
Beyer ist kein Ostfriese, das sagt ja schon der Name. Aber Bayer ist er auch nicht. Er stammt aus der Nähe
von Hildesheim. Dort lernte er den Beruf des Bäckers. Doch mit Arbeit sah es damals schlecht aus. „Da habe ich im Mai 1954 unbezahlten Urlaub genommen und bin mit dem Rad durch Deutschland gefahren.“ Sein Meister hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, dass in Norden jemand gesucht würde. Die Annonce gefiel auch seinen Eltern, denn dort war von Familienanschluss die Rede, von einem Zimmer, Verpflegung und dass die Wäsche gemacht würde. Jakob und Sophie stellten den damals 18-jährigen sofort ein. „Wie ein Sohn habe ich mit der Familie Remmers in ihrem Hause gelebt.“
1956 schloss er seine Ausbildung zum Konditor ab. „Dann wollte ich eigentlich nur noch die Saison mitmachen, wollte anschließend die ostfriesischen Inseln besuchen und dann wieder Richtung Hildesheim fahren.“ Doch es kam alles anders: „Oma Anni starb.“ Anni, die Frau von Eilert Remmers, dem Gründer. „Da sagte Jakob zu mir: Du kannst doch jetzt nicht weg, bleib man eben noch.“ Auch Jakobs Sohn Eilert bat Siegfried Beyer nicht zu gehen: „Wenn du weg gehst, kann ich nicht zur Hotelfachschule.“ Soviel Überzeugungskraft reichte. Er blieb: „Und dann lernte ich auch meine erste Frau kennen.“
1968 wechselte der Chef. Auch die Vorlieben der Kunden änderten sich. „Während wir bei Jakob vier Sahnetorten und übermäßig Buttercremes zu Weihnachten gemacht haben, waren es bei Eilert über 100 Sahnetorten und nur wenige Buttercremes.“
An einen Wechsel war dann gar nicht mehr zu denken, als Siegfried Beyer 1971 seine zweite Frau Angelika kennen lernte. Sie arbeitete im Café als Konditoreifachverkäuferin.
„Das war viel Lauferei“, erinnert sie sich. Damals gab es den Aufzug, der Kuchen und Eis nach oben und Getränke nach unten bringt, noch nicht. „Manchmal kriegten wir die Kurve der Treppe nicht, weil es so schnell gehen musste.“
Gerne erinnern sich Angelika und Siegfried daran, dass jeden Mittag in der Küche des Cafés zusammen mit der Familie gegessen wurde. Erst zu Beginn der 80er Jahre hörte dies auf.
Die Beziehung zur Familie Remmers wird besonders deutlich, wenn
Angelika Beyer erzählt: „Ich habe Hilko oft als Baby gefüttert.“ Wenn die Eltern Eilert und Agnes Remmers abends eingeladen waren oder in Urlaub fuhren, passte sie auch mal auf die Kinder auf. Für Angelika Beyer steht fest: „Wir gehörten zur Familie. Das war kein Angestelltenverhältnis.“ Großen Anteil hatte daran vor allem Agnes Remmers.

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